Corona hat gezeigt, wie Menschen manipuliert werden können

Es gibt so viele kuriose und unangenehme Erinnerungen an die Coronazeit. Ich wurde angebrüllt und in der Kaufhalle getreten oder mit Gestiken bedrängt, weil ich keine Maske getragen habe. Im Bioladen der Gronefelder Werkstätten wurde ich angeschrien, weil ich einen der abgezählten Einkaufskörbe (damit sich nur eine bestimmte Anzahl von Kunden im Laden befindet) für ihre Augen nicht sichtbar trug. Da ich schon mit meiner eigenen Einkaufstasche kam, nahm ich einen der abgezählten Körbe und trug einen auf der einen Seite und den anderen auf der anderen Seite. Die Mitarbeiterin bekam fast keine Luft mehr, weil sie vor Schreck zu tief einatmete. Diese Situation war so kurios und dämlich. Das war dann der berühmte letzte Tropfen. Seitdem bin ich nie wieder dort einkaufen gegangen.

Das Schlimme war, daß so viele „Mitmenschen“ so eifrig darauf bedacht waren, daß ich die Regeln einhalte. Das fand ich sehr erschreckend. Was mir noch mehr in der Seele weh tat, war, daß ältere Menschen isoliert wurden. Kein Besuch von Kindern, Enkeln oder Verwandten – selbst wenn sie im Sterben lagen. Sie mussten einfach allein sterben. Zum Glück war mein Vater damals noch wohlauf, sonst wäre ich durchgedreht, wenn diese Situation eingetroffen wäre. Aber viele haben genau das erlebt.

Auch die Vorschriften waren so irrsinnig. Ich hätte abends nach 22.00 Uhr allein joggen können, aber nicht mit meinem Mann zusammen. Mit dem ich dann den restlichen Abend und die Nacht verbracht hätte. Spiel- und Bolzplätze waren mit Absperrband gesichert. Meine Kollegin zog gerade um und schickte ihre Kinder kurz auf den Spielplatz, um Sachen in die Wohnung zu tragen. Es dauerte nicht lange und jemand vom Ordnungsamt stellte ihr ein Bußgeld aus. Tja – da war wohl ein „Gutmensch“ auf Lauer. Deshalb bleibt der alte Spruch immer aktuell: Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant. Ich denke viele von diesen Menschen haben nicht nur aus Angst gehandelt, sondern ihnen gefiel es, Macht über andere Menschen ausüben zu können (Patienten, Ärzte, Schwestern,  Kunden, Verkaufspersonal, Kollegen, Wachleute usw.).

Eine weitere komische Vorschrift war, dass man die Maske beim Betreten der Gaststätte aufsetzen sollte, aber am Tisch beim Sitzen abnehmen konnte. Sobald man auf die Toilette wollte, sollte man wieder die Maske aufsetzen. Also das Virus wirkt nur über 1,70 m und darunter nicht? Fragen über Fragen. Ebenso irrsinnig waren die Abstandsregeln. Es gab doch wirklich Leute, die mit einem Zollstock herum gelaufen sind.

Übrigens wurden die Masken vor der „Corona-Pandemie“ und auch wieder danach als Staubschutzmasken verkauft. Diese Staubschutzmaske sollte man eigentlich nur bis zu 20 Minuten tragen beim Gebrauch.  Dann hätte man sie austauschen sollen. Sie wurden auf dem Bau benutzt. Und uns wurden sie als FFP2-Masken „verkauft“.

Ach ja Gaststätten – eine Zeitlang mußte man auf vorgedruckten Zetteln, seinen Namen und die Adresse eintragen. Diese Zettel wurden achtlos von dem Servicepersonal auf den Tresen gelegt. So konnte sich jeder bedienen. So was nenne ich mal Datenschutz!

Während eines Rehaaufenthalts habe ich beobachtet, wie älteren Damen, die im Rollstuhl saßen und einen Schlaganfall hatten, von den Schwestern die Masken immer wieder aufgesetzt  und voll hochgezogen wurden. Sie wollten es nicht und mussten es ertragen. Das tat mir so leid. 

Als viele Pfleger, Therapeuten und Schwestern bei der Reha Corona hatten,  mußten die angesteckten Patienten abreisen und dürften nach ein paar Wochen wiederkommen. Komischerweise wurden  Patienten,  die nicht nach Hause konnten auf ihrem kleinen Zimmer für eine Woche eingesperrt. Keine Anwendungen und Therapien und kein Ausgang. Aber die Raucher dürften nach draußen rauchen gehen. Was waren das doch für widersprüchliche  Regeln.

Ich habe viele Menschen damals gesehen, die ganz allein draußen gelaufen, gejoggt, Fahrrad oder Auto gefahren sind. Sie hatten ihre FFP2-Masken auf. Beim Einkaufen habe ich einige Menschen gesehen, die über ihre Maske noch eine Maske trugen. Es gab Leute, die Abstand von mir hielten, weil sie wußten, daß ich nicht geimpft war. Auch Freundschaften gingen leider auseinander.

Aber es gab auch andere Seiten während der „Corona-Diktatur“. Einige wenige Gaststätten, Läden und Ärzte legten kein Wert auf Masken oder Impfnachweise. So habe ich während dieser Zeit trotzdem in Gaststätten gegessen und mich mit Freunden getroffen, bin gereist und war auf Demos. Und wie durch ein Wunder habe ich es überlebt. Ich bin froh und stolz, dass ich mich nicht an die Regeln gehalten habe. Ich habe meine Familie, meine Enkel und meine Freunde gesehen und auf nichts verzichtet. Das ist der einzige Lichtblick aus dieser Zeit. 

Und nun kann ich auch nachvollziehen, wie damals die Menschen in vollem Gehorsam in den Krieg gerannt sind. Corona hat gezeigt, wie Menschen manipuliert werden können. Das war erschreckend. 

S. Kühn