Ausgegrenzt

Im November 2021 hatte sich auch unser Vater infiziert und eine schwere Erkältung bekommen. Mit inzwischen Mit vierundachzig schleppte er sich dann doch zum Arzt. Der Husten war immer schlimmer geworden und manchmal fiel ihm das Atmen schwer.

Wie alle Patienten mit Erkältungssymptomen musste er draußen vor der Praxis im Freien warten. Es war kalt und ab und zu regnete es.

Nach längerer Wartezeit durfte er die Praxis betreten, untersucht wurde er nicht nur ein PCR Test wurde durchgeführt und es gab einen Hinweis auf käufliche Erkältungsmedikamente.

Dem PCR Test folgt ein „Absonderungsbescheid“ (Hausarrest) vom Gesundheitsamt. Da auch unsere Mutter gesundheitlich gerade angeschlagen war, versorgte ich meine Eltern unerlaubter Weise, ohne mich anzustecken wie propagiert.

Vater lag inzwischen fest im Bett, hatte Fieber, atmete pfeifend und aß nichts mehr. Sein Zustand verschlechterte sich, so dass wir an einem Sonntagabend dann doch den Notarzt riefen.

Dieser kam auch, doch als die Rettungskräfte hörten, dass Vater nicht geimpft ist, lehnten sie es ab ihn mit ins Klinikum zu nehmen und fuhren wieder los.

Vater überstand die Nacht, am nächsten Morgen rief meine Mutter die Hausärztin an und bat um einen Hausbesuch, da es Vater immer noch schlecht ging. Die Hauärztin lehnte einen Hausbesuch aber ab, mit der Begründung die Infektions- und Ansteckungsgefahr sei zu hoch. Nun rief meine Schwester eine ihr bekannte Ärztin an und schilderte den Zustand unseres Vaters berichtete, dass er wegen „Nichtimpfung“ nicht untersucht und mit in die Klinik genommen wurde, die Hausärztin einen Hausbesuch wegen Ansteckung ablehnte und wir uns keinen Rat mehr wissen.  

Diese Ärztin kam daraufhin sofort, untersuchte unseren Vater und veranlasste eine Krankenhauseinweisung.

Vater hatte eine schwere Lungenentzündung bekommen, sein Zustand war ernst und zu Hause hätte er in seinem Alter die Erkrankung nicht überlebt.

Nun bekam er, dank dieser Ärztin, in der Klinik ein Antibiotikum und Sauerstoff und er erholte sich. Ohne sie und ihr beherztes Eingreifen, hätte unser Vater vermutlich nicht überlebt, weil man ihn als „Ungeimpften“ nicht behandeln wollte.

Im Anschluss an den Krankenhausaufendhalt kam unser Vater zur Reha ins Lutherstift. Er durfte dort nicht raus zu uns, wir durften nicht zu ihm. Geschenke und Wechselwäsche mussten wir in den Fahrstuhl stellen und die Schwestern brachten es in sein Zimmer. Wir standen mit unserer Mutti unten und Papa am Fenster, so konnten wir uns wenigstens sehen. Oft mussten wir weinen und für mich war es unfassbar was hier geschah.

Ob es dazu Anweisungen gab, oder die Ärzte und Pflegekräfte selbst so sehr von der Angst besetzt waren, die ja wie nun bekannt (RKI-Files) bewusst und politisch gewollt geschürt wurde, wissen wir nicht. Es war und ist für uns unmenschlich.

Wir sind froh und dankbar, das Vater noch bei uns ist.

H. 

(vollständiger Name der Redaktion bekannt)